Mittwoch

Ethik, Moral, Hoffnung, Gewissenskonflikte, Medizintourismus, Geld & Vorurteile

Top-Ten Antworten auf ethische Bedenken bei der klinischen Anwendung Humaner Embryonaler Stammzellen

Es geht schon los mit dem Begriffen: Mensch und Embryo. Diese Begriffe führen gerne zu schlimmen Bildern in unseren Köpfen! Vor Jahren, bevor ich in das Thema tiefer eintauchen durfte, hatte ich ebensolche Bilder in meinem Kopf, die blankes Entsetzen und Ekel auslösten. Foeten, die womöglich zu diesem Zweck abgetrieben werden, am besten noch in Einmachgläsern, werden genutzt um... oh, mein Gott!



                                                Das hat mit der Realität herzlich wenig zu tun!

 

Vielen Menschen fällt es sehr schwer, sich vorzustellen, dass an embryonalen Stammzellen überhaupt geforscht wird. Aber wir haben es hier genau gesehen mit dem Stadium einer befruchteten Eizelle zu tun. Sie ist fünf bis sieben Tage alt.


In dieser Zeit wird in Deutschland zum Beispiel ja auch die Pille danach eingesetzt oder die Spirale, also andere "empfängnisverhütende" Mittel. Ein Widerspruch, denn somit kann auch für humane emryonale Stammzellen nicht der gleiche Schutz gelten, wie für den Embryo im Mutterleib!

Die Natur selbst geht sehr verschwenderisch mit dem werdenden Leben um:

Nur ein Bruchteil der befruchteten Eizellen nistet sich in die Gebärmutter ein. Wenn man eine erfolgreiche Technologie vorweisen kann, die kranken Menschen hilft, dann können die ethischen Bedenken nicht mehr nachvollziehbar sein. 

Auch die erste Herztransplantation wurde noch von einer aufgeregten Diskussion um die Identität des Menschen begleitet und im Mittelalter galt es als unchristlich, die Anatomie des menschlichen Körpers an Leichnamen zu studieren. 

Fast alle ethischen Überzeugungen sind tief in Kultur und Konvention verwurzelt. In Japan gilt die Transplantation von Organen als problematisch, während Arbeiten an Stammzellen überhaupt nicht unter dem ethischen Gesichtspunkt betrachtet werden. 

Denn es geht um Haut, Knorpel, Nervenzellen, kurz um das Rohmaterial des Lebens.
Eine Person ist jedoch mehr als die Summe der einzelnen Zellen, und ein befruchtetes Ei ohne Mutter, die es austragen möchte, bleibt ein Zellhaufen. Stammzellen sind natürlich und faszinierend und sie sind die besten Ausgangsprodukte für eine neue Medizin, die man sich vorstellen kann. 

 

Wie werden humane embryonale Stammzellen aus Blastozysten gewonnen?


Zur Gewinnung von embryonalen Stammzellen macht man sich vor allem die Technik der In-vitro-Fertilisation (IVF) zunutze, die in der Reproduktionsmedizin etabliert wurde, um bei ungewollter Kinderlosigkeit eine Schwangerschaft herbeizuführen. Bei der Unfruchtbarkeitsbehandlung werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen mit einem Katheter in der Gebärmutter der Frau platziert, wo sie sich zu einem Kind entwickeln können. Frühe, in vitro erzeugte Embryonen können aber auch zur Herstellung von embryonalen Stammzelllinien dienen.


Fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung ist die befruchtete Eizelle (Zygote) zu einer Blastozyste herangereift. Diese besteht aus einer umhüllenden Zellschicht - dem so genannten Trophoblasten, aus dem der kindseitige Teil des Mutterkuchens hervorgeht - und aus der inneren Zellmasse, aus der sich der Fötus entwickelt.
Zur Gewinnung der Stammzellen wird der Trophoblast entweder durch die Anwendung von Antikörpern oder durch Laserstrahlen zerstört, was eine Fortentwicklung des Embryos unmöglich macht. Die nun zugängliche innere Zellmasse wird in einer Zellkulturschale in einem speziellen Nährmedium aufgenommen und kultiviert. Die Zellen können unter den Zellkulturbedingungen weiter wachsen ohne sich zu differenzieren. Aus ihnen gehen die ES-Zellen hervor.

Sie finden es also ok, dieses wertvolle Rohmaterial, welches wegen Überschuss auch einfach weggeworfen werden kann, einfach wegzuwerfen? Ab in den nächsten Mülleimer? 

Anstatt diese aus künstlicher Befruchtung stammenden Stammzellen schwerkranken, verzweifelten Menschen neuen Lebensmut und neue Lebensqualität zu gönnen, oder wenigstens die Aussicht darauf, in ferner Zunkunft ein Heilmittel für ihre unheilbare Krankheiten zu besitzen?

Die Wahrheit ist, wenn Sie moralisch ethische Bedenken haben, und daher schon grundsätzlich solche Therapien ablehnen würden, dann sind Sie automatisch auch gegen jede Form der künstlichen Befruchtung. Das ist ok. Ich hoffe Sie geraten nicht in eine Lebenssituation, die auch hier ihre Perspektive ändern könnte.




Darf man sich Gesundheit erkaufen?

Dann ausgerechnet in einem sogenannten "Dritte Welt Land"! In dem die Armutsgrenzen alle Grenzen sprengen? Natürlich habe ich mich genau mit solchen Fragen befasst, obwohl ich mich in einer echten Notsituation befunden habe, bevor ich meine medizinische Tourismusreise angetreten habe.



Die Wahrheit, die sich im meinem Kopf unter anderem auftat zum Thema:
 "Oh, das kostet aber sooooo viel Geld!!"


Haben wir nicht auch längst in Deutschland eine zu tiefst beschämende Zweiklassen - Medizin?

Sterben Arme früher? | SWR Odysso - Das will ich wissen!




Wieviel Wert und Würde hat denn ein Mensch wirklich in unserer kranken Gesellschaft? Verspotten wir nicht gerne kollektiv und verhalten uns eher passiv, wenn sich jemand in einer Notsituation befindet?



Ein weiterer Punkt:

Die Unsummen die Menschen heutzutage besispielweise für irrsinnige Schönheitsoperationen und ein verzerrtes Schönheitsideal ausgeben, die gelten als gesellschaftsfähig?
Und diese sind moralisch grundsätzlich vertretbar?

Entschuldigen Sie bitte, aber da bin ich geneigt folgendes Zitat zu "schmettern"!

                             Drauzio Varella, brasilianischer Onkologe

Nobelpreisträger für Medizin:

"In der heutigen Welt wird fünfmal mehr in Medikamente für die männliche Potenz und Silikon für Frauen investiert als für die Heilung von Alzheimerpatienten. Daraus folgernd, haben wir in ein paar Jahren viele alte Frauen mit großen Titten und alte Männer mit hartem Penis, nur keiner von denen kann sich mehr daran erinnern, wozu das gut ist."

Lassen Sie mich die Gegenfrage stellen:
Wieviel darf es also wert sein, das Menschenleben? 
Ist es hingegen schick, ein prolliges Auto zu fahren? Hip, sich Fett absaugen zu lassen?
Ein bißchen Silikon hier, ein wenig Botox dort...
Ein Luxusartikel mehr oder weniger? Was zählt die Gesundheit? 
Das bemerken wir leider erst, wenn wir sie verlieren...
Sie ist die Grundlage eines erfüllten Lebens!
Zurück zur Ausgangsfrage: Was ist es also wert, das Menschenleben? 

                  Das gilt es individuell zu betrachten, wenn man das Leben generell respektiert.

                                      Jedes Menschenleben ist ganz einfach unbezahlbar!

                              Jede Form des Lebens gilt es daher zu schützen und zu achten.  

Der Nutzen überwiegt. Es kommt niemand zu schaden!

 

Für die Schwachen und schwerkranken Menschen sollte es berechtigte Hoffnung und Hilfestellung geben. Aus gutem Grund: Auf der Grundlage meines evidenzbasierten medizinisch dokumentierten Fallbeispieles, meines Kenntnisstandes, sowie meiner Erfahrungen, bin ich in einer Voreiterrolle. 

Ich könnte mich übrigens auch schweigend zuhause über meine glückliche Überlebensgeschichte im stillen Kämmerlein freuen und mir denken: 

 

"Ach, nochmal Schwein gehabt! Mir doch egal was die anderern machen!" Ich bin aber kein Egoist! Hier stellt sich mir vielmehr die Frage: 

 

Wie steht es eigentlich um die "Ethik des Heilens"?

 

 

Mein Handeln beruht auf Überzeugung, erlebter (Überlebens-) Erfahrung, einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, Nächstenliebe, sowie Unmengen an Durchhaltevermögen in mir, übrigens letzteres eindeutig von meiner wundervollen Großmutter mütterlicherseits, die diesjährig im stolzen Alter von 100 Jahren verstorben ist! 

Also, Sie merken schon... scheinbar verfüge auch ich über einen langen Atem...

                                 

Genau daher schreibe ich hier und heute weiter!      

Im Rahmen der klinischen Forschung erhofft man sich von embryonalen Stammzellen die Möglichkeit zur Schaffung von Gewebeersatz, besonders im Hinblick auf solche Gewebe, die nur ein geringes oder gar kein Regenerationsvermögen aufweisen, wie z. B. Nervengewebe. Ziel ist die Anwendung von HES-Zellen zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten, z. B. neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Multiple Sklerose, Diabetes mellitus Typ 1, sowie Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems. Da die "Künstliche Befruchtungen" in vielen Ländern der Welt ein tagtägliches Prozedere sind, fallen derzeit diese Zellen einfach in eine Mülltonne, wenn sie vernichtet werden!


Wichtig für die Forschung

Embryonale Stammzellen wachsen sehr schnell und können sich zu allen anderen Körperzellen weiterentwickeln. Für die Forschung sind sie daher unersetzlich: Die frühe Phase der Entwicklung und die Entstehung der unterschiedlichen Gewebe kann nur an ihnen untersucht werden.
Für diese Fragen gibt es kaum Alternativen: Adulte Stammzellen sind in der Regel schwer zugänglich und vermehren sich schlecht!

 

Ist es nicht eine Art Doppelmoral sich aus ethischen Gründen gegen Embryonale Stammzellen auszusprechen, wenn man beispielsweise genau weiss, dass eine Abtreibung des weit entwickelten Foetus legal ist?

Ich bitte jeden Voreingenommenen um Folgendes:

Bitte prüfen Sie Ihr ureigenes, moralisches Gewissen, bevor Sie ein vorschnelles Urteil fällen! 

Nur weil Ihnen etwas fremdartig, unglaublich oder skurril erscheint, sollten Sie nicht gleich kopfschüttelnd "dichtmachen". So entstehen bittere, oftmals ungerechtfertigte Vorurteile.

Gerade hier lohnt es sich, übrigens auch bei anderen kontroversen Themen, wenn Sie genauer hinhören, und Sie genauer zuschauen bevor Sie Stellung beziehen!

Grundsätzlich denken Sie bitte, bitte lieber zweimal nach bevor Sie Menschen mit neuen Ideen kritisieren.

Ohne neue Ideen wären wir in vielfältiger Form nicht weiter gekommen!


Wechseln Sie doch vielleicht einfach mal die möglichen Perspektiven und Positionen der Betrachtung!




Embryonale Stammzellen sind äußerst entwicklungsfähig

Da jede Körperzelle aus embryonalen Stammzellen entsteht, kann theoretisch auch jedes menschliche Organ mit diesen Zellen behandelt werden. Langsam wachsende Organe, wie das Gehirn, enthalten kaum adulte Stamm­zellen, eine erfolgreiche, sinnvolle Therapie ist im Moment nur mit embryonalen Stammzellen denkbar.






Was ist mit denn mit Risiken?
Ausgerechnet Indien! 
Ich finde es vielmehr beschämend, daß sich Patienten bis ans andere Ende der Welt bewegen müssen, um hilfreiche Therapien zu finden. 
Es ist ein Armutszeugnis für unsere Gesundheitssysteme!

Übrigens:
In jedem westlichen Krankenhaus unterzeichnen Sie vor JEDEM EINGRIFF, dass man Sie auf Risiken aufmerksam machen muss, die Sie mit ihrer Unterschrift in Kauf nehmen.

Weil es ja alle machen, unterschreibt man natürlich meist leichtfertig. 
Die Majorität wird schon richtig liegen...

AOK-Krankenhausreport: Mehr Tote durch Behandlungsfehler als im Straßenverkehr

19.000 Klinikpatienten sterben laut Schätzungen jährlich durch vermeidbare Behandlungsfehler. Dies geht aus dem Krankenhausreport 2014 der AOK hervor. 
Bessere Hygiene und größere Spezialisierung von Kliniken könnten Abhilfe schaffen.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/aok-krankenhaus-report-2014-19-000-tote-durch-behandlungsfehler-a-944615.html 



 Physicists discover that the structure of a brain cell is the same as the entire universe.

“Space is big. You just won't believe how vastly, hugely, mind-bogglingly big it is. I mean, you may think it's a long way down the road to the chemist's, but that's just peanuts to space.”
― Douglas Adams, The Hitchhiker's Guide to the Galaxy

 

Stem cells bring back feeling for paralysed patients

  News Scientist 2012  full article  





 “Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen: Erst erscheint sie lächerlich, dann wird sie bekämpft, schließlich ist sie selbstverständlich.”
-Arthur Schopenhauer






Zum guten Schluss - Eine kurze Geschichte zum Nachdenken:

Kleine schwarze Federn

Einst hatte eine Frau über ihren alten Pfarrer eine hässliche Verleumdungsgeschichte aufgebracht, die schnell durch die ganze Gemeinde flog und weit über ihre Grenzen hin Unheil anrichtete. Als die Frau bald darauf schwer krank wurde, bereute und bekannte sie ihre Lügen. Nach ihrer Genesung ging sie zum Pfarrer und bat ihn um Verzeihung. «Gewiss verzeihe ich dir gern», sagte der alte Pfarrer freundlich, «aber weil du mir damals so weh getan hast, möchte ich dich jetzt um einen Gefallen bitten!»

«Gern», rief die Frau erleichtert. «Geh heim und schlachte ein schwarzes Huhn und rupfe ihm alle Federn aus, auch die kleinsten, und verliere keine davon. Dann lege die Federn in einen Korb und bringe sie zu mir.» Die Frau dachte, dass es sich um einen alten Brauch handele, und tat, wie ihr geheissen war. Nach kurzer Zeit kam sie mit dem Körbchen voller schwarzer Federn wieder zum Pfarrer. «So», sagte dieser, «jetzt geh langsam durch das Dorf und streue alle drei Schritte ein wenig von den Federn aus und dann steige auf den Kirchenturm, wo die Glocken hängen, und schütte den Rest dort oben auf das Dorf hinab. Dann komm wieder zu mir!»

Die Frau war nach einer Stunde wieder mit dem leeren Korb beim Pfarrer. «Schön», meinte er freundlich, «jetzt gehe durch das Dorf und sammle alle die ausgestreuten Federn wieder in dein Körbchen, aber sieh zu, dass keines fehlt!» Die Frau starrte den Pfarrer erschrocken an und sagte: «Das ist unmöglich! Der Wind hat die Federn in alle Richtungen zerstreut.»

«Siehst du, so ist es auch mit deinen bösen Worten gegangen. Wer kann sie wieder einsammeln und zurücknehmen und ihre Wirkung ungeschehen machen? Denke an die kleinen schwarzen Federn, bevor du Worte zerstreust!»

(Autor unbekannt)


    Alles wird gut! 

                                             Christine 


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