Freitag

Der erste Tag in der Nu Tech Mediworld

Heute ist Sonntag, wir können ausschlafen! 

Die Delhi Times wird uns morgens auf unser Zimmer gebracht und ein freundlicher Arzt, der sehr höflich, jedoch gleichermassen leise spricht, führt eine Erstanamnese durch. 

Zahlreiche Papiere sind auszufüllen.
 Ob Medikamentenliste, oder die mir nur allzu gut bekannte Lyme Borreliose Symptomliste und das übliche Procedere an medizinschen Einverständniserklärungen, sowie Aufklärungen über das Stammzellenverfahren.

Die neurologischen Reflexe und inneren Organe im Focus seiner Aktivitäten. Kurz darauf ein zweiter Doktor, namens Sudeep Sharma, der sich in hervorragenden Englisch mit mir unterhält.

"Ja, wir haben hier zahlreiche Lyme Borreliose Patienten aus aller Welt behandelt, mit guten Resultaten, alle haben massive Verbesserungen erzielt."

Zu meiner großen Freude, möchte er gerne Kontakt zu meinen behandelden Ärzten aufnehmen. 

Er berichtet mir von Dr. Steven Harris, dem Arzt von Amy, der ersten Lyme Patientin, die sich 2007 hier aus den USA hat therapieren lassen, mit dem er sich intensiv austauscht und sein großes Interesse für Lyme ist sehr vertrauenserweckend.

Er möchte sich bezüglich der fortlaufenden Antibiotischen Behandlung gerne mit meinen Ärzten besprechen.
Grossartig, ebenso teilt er mir mit, daß ich die erste deutsche Lyme Patientin bin und ich berichte von meinem Blog, meinen ehrenamtlichen Aktivitäten.

"Ohne Amy's Blog wäre ich nicht hier", erwidere ich! Und berichte von meinem Blog
TerraNovaIndia- Good Bye Lyme?
Sie haben morgen ein Hirn Spect, Sie werden mit einem Fahrer in ein Krankenhaus gebracht.

Später Nachmittag, nach Blutdruck-, Sauerstoff- und Fiebermessung, die dreimal täglich von den herzlichen Schwestern durchgeführt wird, wir verlassen unseren kleinen, blauen "Ocean Room" um uns in der Lobby der Nu Tech aufzuhalten. Zahlreiche internationale Presseartikel über Dr. Geeta Shroff zieren eine Art Pinnwand, die mich natürlich magisch anzieht.


Wir finden das wirklich an alles erdenklich gedacht wurde um die Patienten zu verwöhnen, sich möglichst wie zu hause zu fühlen. Eine Automatische Kaffeemaschine, samt Mikrowelle, sowie ein PC und Drucker sind zur freien Nutzung bereit.

Nach wenigen Minuten treffen wir die ersten Mitpatienten! Ein freundliches "Where are you from?" ertönt von Ravin, der nachdem er Germany hört, mit "Guten Tag, wie gehts?" erwidert! 

Woher spricht er so gutes Deutsch? Die beiden sind aus Thailand, er ein Schneider aus Pattajah, mit Kunden die oftmals aus Deutschland sind. Vor Ihm seine wunderschöne, lächelnde Tochter Nina, die nach einem schweren Autounfall Anfang diesen Jahres, mit "Spinaler Rückenmarkverletzung" im Rollstuhl vor ihm auf uns mit einem umwerfenden Lächeln zukommt.

Ich möchte ihr die Hand reichen und stelle peinlich berührt fest, daß Sie die Hände und Arme gelähmt hat. 

Wir begrüßen uns herzlich, "Ach wie schade meint Sie,  wir reisen nach drei Monaten Aufenthalt nun in drei Tagen ab."
Sie spricht aus der Schule noch ein wenig deutsch und ist so nett gleich einige Ausdrücke anzuwenden...
Bereit für die erste Sensation? 

Ihre künstliche Beatmung konnte entfernt werden.
Die Oberarme kann Sie wieder bewegen!

Die Beiden sind großartige Menschen, es ist eine Ehre Sie kennenzulernen. Ihr Lachen ist umwerfend! 

Raviner berichtet er habe die besten Ärzte gesucht um seiner Tochter dieses Schicksal zu ersparen, er dachte an China und flog zuerst nach Bombay, traf dort zahlreiche Experten auf dem Gebiet der Stammzellenforschung.

Nun treffen wir Nancy, Ray, Chris, er hat auch Lyme, ach welche reizenden Menschen hier sind egal obWachpersonal, Klinikmitarbeiter, Patienten, Schwestern oder Ärzte.



Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, die hier herrscht!

Nun ich möchte raus, in die Straßen von Delhi. Lisa zögert. Sie ist verständlicherweise ängstlich und unsicher, der Situation gewachsen zu sein. Immerhin muss Sie den Rollstuhl über den löchrigen Asphalt bewegen.
Nach gutem Zureden und einigen Nachfragen, ob zwei Frauen wirklich unbedenklich die Klink verlassen können, tragen wir uns in die Patienten Abwesenheitsliste ein.

Über einen Aufzug vor der Klinik geht es rein in das fremde, lebhafte Abenteuer.
Tropische Hitze schlägt uns entgegen.
 Ich werde noch detaillerter berichten über meine Eindrücke. Alle hupen permanent. Rom ist nichts dagegen.
Alle fahren wirklich kreuz und quer, verständigt wird sich primär akustisch....


Befahrbare Bürgersteige? Nein, wir fahren vorsichtig auf der Straße und erreichen nach wenigen hundert Metern die ersten Geschäfte...

Durch unseren Spontanaufbruch sind wir nach kurzer Zeit zur Rückkehr gezwungen, denn wir haben die Hitze unterschätzt und kein Wasser mitgenommen.

Zurück in die kleine, feine und klimatisierte "Heile Welt" der Nu Tech Mediworld.

Dr. Sudeep kommt zu uns und kündigt an, daß weitere, umfangreiche Untersuchungen ab morgen bei mir in einem anderweitigen Krankenhaus durchgeführt werden.

Ein Taxi wird uns morgen früh um 9h abholen.

Also morgen, am Montag geht es los, wir sind erschöpft können jedoch wieder erst um 3.30h nachts einschlafen... Ja, wir wollten früh ins Bett, doch der Jetlag von 3,5 h - bezogen auf Deutschland- ist noch voll da.
 Gute Nacht und Namaste aus dem lebhaften Neu Dehli!

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